Impulse für Wandel und Vielfalt

Vielfalt bedeutet Beziehung
In meinem letzten Beitrag zum Thema Vielfalt erwähnte ich kurz meine Familie und jetzt möchte ich gerne erzählen, warum sie mein Vorbild in Sachen gelebter Vielfalt ist und warum diese Erfahrungen mein kritisches Denken zu vielen Diversity-Programmen geprägt haben.

Wie ein System starke Frauen klein hält
Es ist nicht nur der Fall Brosius-Gersdorf, der mich wütend macht. Es ist das System dahinter!

Veränderung beginnt nicht mit Zustimmung
"Für deine Idee brauchts Menschen, die erkennen, dass sie notwendig ist."
Diesen Satz sagte mir gestern meine Mutter und Zack!, war da wieder diese Frage, die mir in letzter Zeit immer öfter im Kopf herumgeistert: "Was, wenns gar nicht an fehlenden Strategien oder Maßnahmen liegt, sondern an der (mangelnden) Bereitschaft, sich w i r k l i c h auf neue Perspektiven einzulassen?"

Teilhabe ist kein Stück vom Kuchen
Warum haben Menschen das Gefühl, dass sie auf etwas verzichten, wenn sie andere teilhaben lassen müssen?

Nicht jeder Mensch kann es sich leisten laut zu werden!
Kann nachhaltige Veränderung erst entstehen, wenn wir als Gesellschaft in der Lage sind, Mut und mutige Menschen zu schützen? Und was bräuchte es, damit wir diesen Schutz im Alltag, in Organisationen und in unserer Gesellschaft spürbar machen können?

Was wir wirklich fragen, wenn wir nach Namen fragen
Wenn wir Menschen immer wieder nach der Herkunft ihrer Namen fragen, dann fragen wir im Subtext auch folgendes…

Unsere Namen sind niemals Nebensache
Als ich vor 44 Jahren auf die Welt kam, hatte ich 10 Tage keinen Namen. Der Grund: Meine Eltern wollten mir den Namen der ersten muslimischen Märtyrerin geben. Leider wussten sie nicht, wie der lautete. Also mussten sie erstmal ohne Internet recherchieren, während das Standesamt in Engelskirchen ihnen wegen der Frist im Nacken sass.

Echte Führung braucht keine Abhängigkeit
Es gibt Zusammenarbeiten, die scheitern nicht plötzlich, sondern entwickeln sich Stück für Stück auseinander, und zwar nicht, weil der Wille fehlt, sondern weil Werte nicht kompatibel sind, Kommunikation zur Einbahnstraße wird oder Führungskräften das Bewusstsein für Verantwortung ihren Mitarbeitenden gegenüber fehlt.

"Falsche" Fragen gibt es nicht!
Wir reden viel über Haltung, über Perspektivenvielfalt und über Fehlerfreundlichkeit aber niemand sagt: 'Frag ruhig', auch dann nicht, wenn das Nicht-Wissen wie ein riesengroßer Elefant im Raum steht und Angst hat, "nicht korrekt genug" zu fragen.
Das Phänomen nennt sich verlernte Gesprächskultur.

Wer Grenzen setzt, entzieht nur den Zugriff auf die eigene Verfügbarkeit
"Das hätte ich von dir nicht erwartet."
Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört, weil ich plötzlich eine Grenze gezogen habe oder weil ich mich nicht mehr (weg)erklärt oder Dinge nicht mehr weggelächelt habe. Wie oft habe ich erlebt, dass Menschen irritiert reagiert haben, weil ich, die sonst verbindlich, freundlich und verständnisvoll ist, plötzlich einfach nur klar wurde?

Ein Baum fällt nicht an der Krone
Die AfD ist der Wurzelbrand, der unaufhaltsam dabei ist, die Wurzeln unserer Demokratie zu zersetzen.
Die gestrigen Wahlergebnisse haben mich in meinen Grundfesten so sehr erschüttert, dass ich seitdem nach den richtigen Worten suche, um das Offensichtliche auf adäquate Art und Weise beschreiben zu können.

FGM ist eine Menschenrechtsverletzung!
230 Millionen Frauen und Mädchen weltweit haben bereits eine Genitalverstümmelung (FGM) erlitten. In Deutschland sind laut Terre des Femmes bis zu 104.000 Frauen betroffen und 17.300 Mädchen in akuter Gefahr. Allein in NRW betrifft das rund 3.800 Mädchen!

Warum Ausdauer stärker ist als Macht
Das systemische Hebelgesetz beschreibt die Dynamik von Macht und Einfluss in Veränderungsprozessen innerhalb eines Systems und basiert auf der Vorstellung, dass jene, die Veränderungen anstreben, oft weniger Macht und Einfluss haben als diejenigen, die den Status quo erhalten möchten.

Man muss vom Weg abkommen…
Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, gab es viele Entscheidungen, die mich scheinbar vom "richtigen" Weg abbrachten. Eine davon war meine Heirat mit 18, noch vor dem Abitur.

AD(H)S ist kein Trend, sondern meine Realität.
Es gibt Themen, über die ich eher weniger in der Öffentlichkeit spreche aber es gibt Artikel, die so dermaßen triggern, dass mir der Kragen platzt. So, wie der aktuelle SPIEGEL-Artikel über AD(H)S, der von "Masseneinbildung", "Modeerscheinung" und "schwankenden Krankheitskarrieren" spricht.

Werte. Privilegien. Kapazitäten. Haltung. Veränderung.
Solange kapitalistische Strukturen im Zentrum von Allem stehen, werden weniger privilegierte Menschen immer ihre Kapazitätsgrenzen überschreiten.

Meine Learnings aus 2024
Über den Mut, Fragen zu stellen, was passiert, wenn sie fehlen und wieso ein ‘Warum’ eigentlich ein ‘Weil’ braucht.
Anfang dieses Jahres habe ich einen Menschen kennengelernt, bei dem mir sehr schnell aufgefallen ist, dass er mir keine Fragen stellte. Kein "Wie gehts dir?" kein "Warum machst du das, was du tust?". Einfach nichts. Anfangs habe ich das hingenommen, doch irgendwann sprach ich ihn darauf an.

Internationaler Tag der Menschenrechte
Menschenrechte sind kein Privileg, sondern ein Recht – doch die Realität zeigt: Diskriminierung, Ungleichheit und systematische Menschenrechtsverletzungen sind 2024 immer noch Alltag. Wie können wir unsere Privilegien nutzen, um Verantwortung zu übernehmen und für eine gerechtere Welt einzutreten? Jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden und Veränderung zu schaffen!

Ein Appell für Wertschätzung
Workshops und Veranstaltungen erfordern Zeit, Ressourcen und Engagement – auch, wenn sie kostenlos sind. Fehlende Absagen und leere Stühle schaden allen Beteiligten. Verbindlichkeit ist der erste Schritt zu echter Wertschätzung. Lasst uns achtsamer handeln, respektvoll kommunizieren und Angebote unabhängig vom Preis schätzen!

„Null Gehalt. Aber ganz viel Lohn.“
Wieso wird Ehrenamt - gerade in sozialen Bereichen - oft idealisiert und kaum noch hinterfragt? Ehrenamt ist nicht nur eine noble Geste ist, sondern springt in vielen Fällen oft dort ein, wo der Staat seine Verantwortung abgibt. Statt nachhaltige Lösungen für soziale Probleme zu schaffen, wird auf die Freiwilligkeit der Zivilgesellschaft gebaut.